FRANKFURT. EIN WOCHENENDE.

von Sharon Berkal.

Das LUME BOUTIQUE HOTEL, AUTOGRAPH COLLECTION ist eine spannungsvolle Liaison von Geschichte und Gegenwart, Tradition und Moderne: Gelegen in einem historischen und denkmalgeschützten Gebäudeensemble aus vier ehemaligen Geschäftsvillen, empfängt das Hotel seine Gäste mit Gourmetrestaurant und cooler Bar sowie einer Saunalandschaft und privatem Gym, ausgestattet mit den luxuriösen Holz-Sportgeräten der deutschen Manufaktur NOHRD. Anknüpfend an das architektonische Erbe der Gebäude, greift das Interieur-Konzept des Hotels Einflüsse des Art Déco auf, die neu interpretiert und kombiniert werden. Sie werden ganz sicher mit der ein oder anderen Inspiration für Ihr Zuhause abreisen.

Das Hotel ist optimal gelegen. Sie erreichen alles gut und innerhalb von einer halben Stunde zu Fuß. Und was man in Paris oder London ohne Murren läuft, sollten Sie auch hier tun. Nur so erfahren Sie diese spannende Stadt und Skyline mit seinen Kontrasten aus Alt & Neu. Also: Los geht's!

Das Spannende an Deutschland ist ja, dass unser Land aus einem Zusammenschluss vieler zum Teil sehr kleiner Länder entstanden ist und so viele Städte und Gegenden heute ihren ganz eigenen Charakter, ihre ganz individuelle Historie haben. Frankfurt, anders als München zum Beispiel, ist zwischen 1760 und 1914 stark durch sein bildungsaffines Bürgertum geprägt worden. Kultur entsprang hier aus der Lust zum Mäzenatentum, die Initiative ergriffen Kaufleute und Bankiers. (Auch das renommierte STÄDEL MUSEUM ist so entstanden.)

Es liegt wohl nichts näher, als sich am ersten Tag in Frankfurt einem seiner bekanntesten Bürger zu widmen: JOHANN WOLFGANG VON GOETHE.

Doch bevor Sie GOETHE besuchen, können Sie noch einen Abstecher in die Paulskirche machen. Am 28. März 1849 verabschiedete die Nationalversammlung hier eine Verfassung für das deutsche Reich, die heute Frankfurter Reichsverfassung oder Paulskirchenverfassung genannt wird. Sie war ein erster Versuch, die vielen deutschen Fürstentümer in einem Deutschland zu vereinigen.

Zurück zu GOETHE, der 1749 in Frankfurt geboren wurde und hier u.a. die Urfassung des „FAUST“ und „DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER“ schrieb – das Werk, das ihn über Nacht berühmt gemacht hat. Sein Elternhaus im Großen Hirschgraben ist heute ein Museum. In den original eingerichteten Räumen wird das Frankfurt des 18. Jahrhunderts lebendig. Gleich nebenan, total neu und sehr famos: das DEUTSCHE ROMANTIK MUSEUM. Es ist das weltweit erste Museum, das sich der Zeit der Romantik als Schlüsselepoche widmet und als Ganzes erfahrbar macht. Spannende Aufbereitung in toller Architektur – auch für Kinder!

Nach so viel Bildung, Zeit für irdische Genüsse: Zum Abendessen finden wir uns wieder in unserem schönen Hotel, im LUME ein. Im gleichen Gebäudekomplex lädt das Fine-Dining-Restaurant LE PETIT ROYAL zum Essen ein.

Als erstes Restaurant der Grill Royal Gruppe außerhalb Berlins, zeichnet sich das hiesige LE PETIT ROYAL durch ein elegantes Ambiente aus: ein Mix aus speziell angefertigten Polstermöbeln, klassischen Ikora-Leuchten und einer Auswahl zeitgenössischer Kunstwerke, wie z.B. Zeichnungen vom französischen Modeschöpfer YVES SAINT LAURENT.

Und was für eine schöne Aussicht, nach einem guten Mahl – im wahrsten Sinne des Wortes – ohne Umschweife ins Bett zu fallen. Gute Nacht!

Nach einem langen Frühstück im Hotel gehen wir erst einmal… Nein, nicht Shoppen, sondern Spazieren!

Unser Spaziergang am Vormittag bietet Ihnen Natur und Architektur. Dafür gehen wir gemütlich durch das Westend zum PALMENGARTEN. Er ist einer der größten Gärten seiner Art und feierte 2021 sein 150-jähriges Jubiläum. Einen Katzensprung entfernt liegt eine Architektur-Ikone der Neuen Sachlichkeit: das I.G. FARBEN-HAUS. Der monumentale Gebäudekomplex wurde Ende der 1920er Jahre von HANS POELZIG als Zentralverwaltung der I.G. Farbenindustrie AG gebaut. Heute beherbergt es die GOETHE UNIVERSITÄT, deren Studenten auch Führungen anbieten. (Bei Interesse schreiben Sie eine Mail an: info@experiencecampus.de.)

Zum späten Mittag gehen wir in einen Klassiker der Frankfurter Gastroszene, das Restaurant MARGARETE in der Braubachstraße. Benannt nach MARGARETE SCHÜTTE-LIHOTZKY, der Erfinderin der FRANKFURTER KÜCHE (dem Urtyp der modernen Einbauküche), gibt es hier ein reges Treiben und moderne Bistroküche. Zwei Häuser weiter ist noch der Beauty-Conceptstore PHILOKALIST zu empfehlen. Die kleine feine Auswahl von Niche- und Clean-Beautymarken überzeugt.

Am Nachmittag gehen wir ins neue JÜDISCHE MUSEUM. Natürlich können Sie auch ins STÄDEL MUSEUM oder ins MAK gehen, denn um ein gutes Museum ist Frankfurt nie verlegen. Wir aber haben uns für das JÜDISCHE MUSEUM entschieden. Es ist das älteste eigenständige jüdische Museum in Deutschland und vermittelt die 900-jährige jüdische Geschichte und Kultur der Stadt aus einer europäischen Perspektive. So stammen zum Beispiel die ROTHSCHILDS oder ANNE FRANK aus Frankfurt. Die Dauerausstellung ist an zwei Standorten zu sehen: im MUSEUM JUDENGASSE und im ROTHSCHILD-PALAIS am Untermainkai. Zweiteres wurde vor Kurzem mit einem spektakulären Anbau erweitert.

Da alles wirklich fußläufig erreichbar ist, gehen wir nach einer kurzen Pause im Hotel mit frischer Garderobe im EMMA METZLER essen. Auf der anderen Seite des Main, im MUSEUM ANGEWANDTE KUNST gelegen, ist es nach einer der bekanntesten Bürgerinnen der Stadt benannt. Die Bankiersgattin führte Mitte des 19. Jahrhunderts einen der beliebtesten Salons der Stadt.

Im EMMA METZLER 2022 ist Koch und Inhaber ANTON DE BRUYN Gastgeber. Nach Stationen in Hamburg, Wien und London viel Erfahrung in der internationalen Sterneküche gesammelt, hat er im markanten Bau des amerikanischen Stararchitekten RICHARD MEYER sein eigenes Restaurant gegründet. Die Neo-Bistro-Küche setzt auf Regionalität und dem Prinzip „FROM NOSE TO TAIL“: d.h. Tiere werden immer ganzheitlich zubereitet. Wir hatten einen anregenden Abend in einem spannenden Restaurant.

Nach unserem vollgepackten Terminkalender am Samstag, gehen wir es heute etwas ruhiger an: Schlafen Sie aus und Frühstücken Sie lang! Heute schicken wir Sie nur in die SCHIRN. Es ist in Deutschland eines der besten Ausstellungshäuser für moderne und zeitgenössische Kunst. Wir haben noch nie eine schlechte Ausstellung in der SCHIRN gesehen.

Davor oder danach (oder auch ganz ohne Museum) können Sie noch ein wenig durch die Gegend um den RÖMER lustwandeln. Schön ist die sogenannte NEUE ALTSTADT mit ihren restaurierten Bürgerhäusern.

Bevor es wieder nach Hause geht, empfehlen wir Ihnen entweder ein Grilled Cheese Sandwich in der kleinen Wein- und Kaffeebar ESPRESSO.ESPRESSO, eine Spezialität in der japanischen Konditorei IIMORI oder frische Backwaren in der Bäckerei/Café MEHLWASSERSALZ.

Geniessen Sie die letzten Momente in Frankfurt. Wir hoffen, Sie hatten eine genauso gute Zeit wie wir! Gute Heimreise und bis ganz bald!