KATJA FOOS Berufung ist es, Emotionen zu visualisieren. Seit sie denken kann, zeichnet die in Ulm geborene Künstlerin. Das Zeichnen hat sie auch immer zur Mode geführt! Zuletzt hat sie das Urgestein der deutschen Mode, MARC CAIN, als Designchefin unterstützt; davor hat sie als Head of Knitwear sowie Illustratorin zwölf Jahre den Look von DOROTHEE SCHUMACHER geprägt. Seit 1989 entstehen aber auch immer wieder freie Arbeiten von eindrucksvoller Diktion. So hat KATJA FOOS zum Beispiel eine Serie lebensgroßer Tannenbäume gezeichnet. Schwarz auf Weiß und ohne Firlefanz überzeugten die ausrollbaren Werke auch den größten Weihnachtsmuffel. Gerade lanciert Sie ihre sogenannten Malkarten, aber dazu später mehr.
SHARON BERKAL: „Woher kommt die Liebe für die Illustration, insbesondere die Modeillustration?“
KATJA FOOS: „Der Berliner Lette-Verein hat mich geprägt. Ich hatte als junges Mädchen so eine vage Vorstellung von “Modedesign studieren”, aber als ich damals
Unterlagen vom Lette-Verein in der Hand hatte, war mir sofort klar: Die Fachrichtung Modedesigner/Modeillustration hat die größte Anzahl an Zeichenfächern und wird es daher werden! Das umfassende
konzeptionelle Erarbeiten einer Kollektion über den Entwurf, das erste Erfassen und Erkennen einer Linie und Thematik anhand einer Zeichnung habe ich dort gelernt. Dank fantastischer Lehrmeister
wie Gerd Hartung, der in den 1930er bereits für u.a. „die Dame“ und in den 40er Jahren für den Tagesspiegel die internationale Mode illustrierte. Der Entwurf, genauso wie eine Illustration,
bietet die beste Möglichkeit, eine Idee zu kommunizieren und verständlich zu machen. Sei es den weiterführenden Schnittstellen in der Fertigung oder die emotionale Darstellung, die dem Betrachter
weitaus mehr Platz für Phantasie lässt als eine Fotografie."
SHARON BERKAL: "Was inspiriert Dich? Eine urbane Gegend kann es nicht sein, du wohnst ja in Offenburg verhältnismäßig weit weg von den (vermeintlichen) Epizentren der Mode."
KATJA FOOS: "Wir fühlen uns hier mit Blick auf Straßburg eher als Vorstadt von Paris, das mit dem TGV keine 2h weit weg ist. Mein Beruf hat mich über die Jahre immer wieder weit reisen lassen. Ich bin auch immer sehr gerne und viel unterwegs, um mich genauso gerne wieder zurückzuziehen. Inspiration bekomme ich nicht nur aus den Metropolen und von Menschen – auch aus dem Netz. Zum Reflektieren, Fokussieren und Zeichnen ziehe ich mich sehr gerne in mein Atelier zurück. Ich habe dann die Weinreben und den Schwarzwald um mich herum, die Rheinebene vor mir: ein gefühlter Blick auf's Meer."
SHARON BERKAL: "Was darf ich unter Deinem neuesten Coup – den Malkarten – verstehen?"
KATJA FOO: „Ich habe schon immer kleine Karten und Briefe gezeichnet, gemalt und verschickt und mir mit diesen kleinen Schlüsseln die Türen zu Menschen und Möglichkeiten geöffnet. Ob es Liebes-Mal-Briefe waren oder ein schnelles Portrait für's an die Tür heften, um endlich die ersehnte Antwort – daraufhin umgehend – zu erhalten. Ich finde, verlässlicher lassen sich Herzen nicht öffnen! Mit den Malkarten möchte ich jetzt nicht nur meine Liebsten erfreuen, sondern sie im Auftrag und Namen von Kunden an deren liebste Freundin oder Freund oder Kunden schicken, um deren Herzen zu öffnen. Gezeichnete Lieblingsmotive wie Weihnachtsbäume, Schwarzwaldmädchen, Freundinnen, wichtige Momente des Lebens etc.werden professionell auf schwerem Papierkarton mit farbigem Kern in limitierten Auflagen gedruckt und je nach Motiv teils handbemalt, besprüht, handsigniert und mit persönlicher Widmung versehen. In feines Seidenpapier gewickelt, mit recyclebarem Papierrahmen aus lokaler Fertigung versehen – und mit kleinem Storycard im grossen Briefkuvert wird jede einzelne Karte versendet.“
Mehr zu KATJA hier www.katjafoos.de
und zu den Malkarten dort www.libbsclas.gallery