ROYAL FERN ist aktuell eine der international gefragtesten Anti-Aging-Pflegelinien aus Deutschland. Dahinter steht der renommierte Dermatologe Dr. Timm Golüke. HAUS GLANZ hat ihn in seiner Münchner Praxis zum Interview getroffen.
Haus Glanz: Was fasziniert Sie am Thema „HAUT“? Warum haben Sie sich als Arzt auf Dermatologie spezialisiert?
Dr. Golüke: Die Haut ist der Spiegel zur Seele, der Spiegel zum Körper. Es gibt viele Erkrankungen, bei denen die Patienten als Erstes zum Hautarzt gehen, weil sie eine Hautveränderung bemerken. Diese kleine Hautveränderung öffnet dann oft ein Buch zu anderen Disziplinen, zu anderen Kollegen. Eine vermeintlich harmlose Hauterkrankung kann die Früherkennung für eine dahinter liegende, schlimmere Krankheit sein. Und alles, was früh erkannt wird, hilft dem Patienten. Meine Doktorarbeit habe ich über Lupus erythematodes, einer Autoimmunkrankheit, geschrieben. (Anmerkung HAUS GLANZ: Selena Gomez und Lady Gaga leiden an Lupus.) Das ersten Zeichen dieser systemischen Erkrankung, die auch tödlich enden kann, sind häufig Hautveränderungen.
Mein Interesse galt wirklich der Dermatologie. Denn als ich angefangen habe, gab es noch kein Botox und keine Filler. Jetzt denkt man natürlich immer, klar, alle machen jetzt in Dermatologie, weil da das große Geschäft zu holen ist. Nein, damals, als ich mein Studium beendet habe, war Dermatologie noch Dermatologie. Das war Muttermale, Allergien, Hauterkrankungen.
Haus Glanz: Warum haben Sie eine eigene Kosmetiklinie entwickelt?
Dr. Golüke: Die eigene Kosmetiklinie hat sich ganz organisch entwickelt. Die Menschen sind heute zum Teil total verloren im, nennen wir es, Beauty-Himmel. Ständig werden neue Produkte gekauft; durch Social Media jetzt sogar noch mehr. Man wird konstant mit neuen Empfehlungen zugeballert und weiß am Schluss eigentlich so gar nicht, was man nehmen soll. Es ist inzwischen das tägliche Brot der Dermatologen, dass Fragen zur Pflege aufkommen und Patienten sogar ihre Produkte mitbringen und um Anleitung bitten. Wir sehen so viel falsche und Hauttypen-ungerechte Pflege, wo man denkt, daß hätte man doch sofort sehen und merken müssen. Natürlich haben Patienten auch immer wieder gefragt, ob ich nicht etwas Eigenes entwickeln kann. Und wie der Zufall es will, wurde mir dann auch von einer Freundin ein Biochemiker vorgestellt, mit dem dann alles seinen Lauf nahm.
Haus Glanz: Also richtet diese Über-Angebot an Kosmetik auf der Haut eigentlich mehr Schaden als Gutes an?
Dr. Golüke: Ja, absolut. Es gibt inzwischen sehr häufig die sogenannte periorale Dermatitis. Die haben bezeichnenderweise nur Frauen und kaum Männer...
Haus Glanz: Die Stewardessen-Krankheit?
Dr. Golüke: Genau, ausgelöst von zu viel Pflege. Das neue Serum, die neue Reinigungsbürste, da Tiegelchen aus dem Duty Free Shop, die koreanische Gesichtsmaske und so weiter und so fort... Ergebnis: Überpflege = Hautausschlag. Ein typischer Ablauf oder das typische Krankheitsbild einer perioralen Dermatitis ist dann, dass die Patientin zum Hautarzt geht und sagt, sie hat das schon seit Monaten und es geht nicht weg. Sie hätte jetzt gerade gestern mal was Neues probiert, da war es dann kurz besser, aber nun wäre es schon wieder schlechter. Häufig entwickelt sich dies auch durch eine nicht Hauttyp-gerechte Pflege.
Haus Glanz: Zurück zur Entstehung von Royal Fern. Wie ging es mit dem Biochemiker weiter?
Dr. Golüke: Man muss ehrlicherweise sagen, egal ob ich Arzt, Make-up-Artist oder Stylist bin, ich kann keine Creme machen. Das ist ein langer Prozess und man benötigt einen Biochemiker an seiner Seite. Ein Produkt zu entwickeln braucht mindestens sechs Monate. Es müssen Stabilitätstests gemacht werden und wenn sich z.B. nur den Duft leicht ändert, müssen erneut Test gemacht werden. Alles viel aufwendiger, als selbst ich gedacht habe. Und nur ein Biochemiker weiß wirklich, welche Wirkstoffe man kombinieren kann oder in welcher Konzentration Vitamin C nicht reizt.
Haus Glanz: Und wie kommt man auf die Zauberformel, die magic ingredient? in Ihrem Fall, den Farn?
Dr. Golüke: Als ich in der Anfangsphase auf der Suche nach einem Wirkstoff war, habe ich eine Studie von einem sehr renommierten Krankenhaus in New York gelesen. Dort bekamen Melanom-Patienten als supplementäre Therapie, also nicht als alleinige Erst-Therapie, Farn als Tabletten, da Farn-Extrakte die Zell-DNA vor UV-Strahlen schützt. Wenn man weiter spinnt und weiter denkt... stimmt, denn der Farn ist immer grün. Er wird nie braun, obwohl er oft in der prallen Sonne steht. Und so bin ich auf die Idee gekommen.
Haus Glanz: Es gibt ja inzwischen verschiedene Einstufungen in der Kosmetik und Pflege: Normal mit Inhaltsstoffen jeder Art, Clean heißt ohne schädliche, aber mit chemischen Inhaltsstoffen und Natural ist Naturkosmetik. Wo steht ROYAL FERN?
Dr. Golüke: In keinem unserer Produkte ist Mineralöl enthalten und nur in der Augencreme ist ein einziges Silikon drin. Es wirkt wie ein Schild wirkt, so dass die Inhaltsstoffe besser einziehen können. Wir arbeiten aber daran auch dieses Silikon zu ersetzen. Die Augencreme ist auch das einzige Produkt, das nicht vegan ist. Da ist Bienenwachs drin. Wir sind aber nicht Natural. Es ist aktuell sehr interessant zu sehen, welche Produkte sich heute alles als Natural klassifizieren. In sehr vielen davon ist z.B. Hyaluronsäure enthalten. Aber Hyaluronsäure ist nie natürlich, denn sie lässt sich nicht aus Pflanzen gewinnen. Sie sehen schon an diesem Beispiel, wie oft Kunden verwirrt oder sogar getäuscht werden. Echte Naturkosmetik ist in ihren Inhaltsstoffen sehr eingeschränkter und so ist ROYAL FERN einen Mittelweg gegangen: Wir haben unnötige und belastende Inhaltsstoffe wie z.B. Mineralöl oder Parabene weggelassen, aber wirklich wirkenden chemische Inhaltsstoffe behalten. Wir sind daher Clean, aber nicht Natural.
Haus Glanz: Sie haben Ihre Linie exklusiv im New Yorker Luxus-Kaufhaus Bergdorf Goodman lanciert. Ein wahrer Ritterschlag, der Ihnen sofort internationale Aufmerksamkeit geschenkt hat. War das konkret Ihr Plan?
Dr. Golüke: Manchmal denkt man schon, wenn man nachts im Bett liegt, wie cool das alles gelaufen ist! Wenn man das alles so geplant hätte, wäre es sicher nicht so gelaufen. Es war mir gar nicht bewusst, wie steinig so ein Weg sonst laufen kann. Vielleicht hat es geholfen, daß ich so unbeholfen war und einfach nur der nette Arzt aus Deutschland. Denn zu Bergdorf Godman kam ich zufällig, noch in der Entwicklungsphase: Ich hatte eine Freundin, die dort arbeitete nach ihrem Feedback gefragt. Die Chefin der Beauty-Abteilung, eine Legende ihres Faches, hat sich meiner dann angenommen und sogar die Cremes in ihren verschiedenen Stadien mitgetestet. Sie hat mich dann auch ins Sortiment von Bergdorf Godman aufgenommen.
Haus Glanz: Pflege made in Germany – Vorteil oder Nachteil für den Erfolg?
Dr. Golüke: Kein Nachteil, auf keinen Fall. Ich dachte das zuerst, weil deutsche Freunde warnten, es könne hinderlich sein. Aber es war ein typischer Fall von German Angst. Wenn man mit Amerikanern spricht, sehen die daran überhaupt kein Problem. Im Ausland verbindet man Deutschland genau zwei Bildern: entweder progressives Berlin oder Bayern mit gesunden Frauen und klaren Bergseen. Und gesund und progressiv wollen doch alle sein. Und Deutschland hat international durch Firmen wie Dr. Hauschka schon eine positiv besetzte Tradition in Sachen Hautpflege. Und vergessen Sie nicht Nivea. Nivea hat weltweit einen sehr guten Ruf.
Haus Glanz: Wir hätten gedacht, daß die Herstellung der Pflege in Deutschland sogar besonders vertrauensfördernd im Verkauf ist?
Dr. Golüke: Das ist es tendenziell auch, aber gerade die älteren Kundinnen, die ältere Dame, denkt immer noch, daß Kosmetik aus Frankreich kommen muss. Alles Französische wird mit Schönheit verbunden. Deswegen hat man La Mer auch La Mer genannt und nicht The Sea. Bei einer jüngeren Kundin greift das nicht mehr: Sie kauft einen taiwanesischen Lippenbalm und eine australische Fußcreme. Da ist auch Deutsch sexy und „Made in Germany“ wird als „german engineering for your skin“ verstanden.
Haus Glanz: Was steht als nächstes an?
Dr. Golüke: Unser nächster Schritt wird die Lancierung in Korea sein! Der heilige Gral der Kosmetikindustrie! Wir starten dort im Herbst als eine der wenigen deutschen Kosmetikmarken. Der Farn hat in Korea eine lange Tradition. Es gibt ihn dort im Supermarkt zu kaufen, weil sich die Menschen aus Farn ihre Detox-Tees kochen. Farn ist da völlig normal, wie bei uns Salbei.
Haus Glanz: Der Markt ist also vorbereitet.
Dr. Golüke: Hier haben wir keine Assoziationen mit dem Farn. In Korea ist er fest mit Schönheit, Anti-Aging und Jugend verbunden, weil er diese Detox-Qualität hat. Er ist sehr positiv belegt.
Dr. Timm Golüke ist Facharzt für Dermatologie mit zertifizierter Zusatzqualifikation im Bereich Naturheilverfahren, dermatologisch-medizinische Kosmetik und Lasertherapie. Seit 2004 führt er seine eigene Praxis in der Münchner Maximilianstraße. Neben den medizinischen Behandlungen der klassischen Dermatologie gehören Allergietherapie, Hautkrebsvorsorge, Anti-Aging-Medizin sowie invasive und nichtinvasive ästhetische Behandlungsmethoden zu seinem Leistungsspektrum. Dr. Golüke ist Mitglied in neun in- und ausländischen Fachgesellschaften, unter anderem in der American Academy of Dermatology AAD und der European Academy of Dermatology and Venerology. 2012 entwickelt er bereits seine eigene Serie mit Serum, Shampoo und Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall.
Anfang 2015 brachte Dr. Timm Golüke mit der Phytoactive Anti-Aging Cream das erste Produkt von ROYAL FERN auf den Markt. Mittlerweile ist die Linie auf acht Produkte angewachsen. ROYAL FERN ist eine Pflegeserie für anspruchsvolle Haut mit einem neuartigen Wirkstoffkomplex aus Farnextrakten. Diese schützen nachweislich die empfindliche Zell-DNA der Haut vor lichtinduzierter Hautalterung und Hautkrebs. Sie stoppen den Kollagen- und Elastin-Abbau und stimulieren die Neubildung von Kollagen durch verstärkte Ausschüttung von Wachstumsfaktoren. Bereits entstandene Schäden werden repariert. Farn-Extrakte wirken antientzündlich, beruhigend und antibakteriell - die perfekte Antwort auf Stress und Umwelteinflüsse. ROYAL FERN entstand in vierjähriger Entwicklungszeit in Zusammenarbeit mit einem Team um den international renommierten Chemiker und Forscher, Prof. Dr. Leonhard Zastrow.
Haus Glanz: Wo liegen die Unterschiede zwischen günstiger und hochpreisiger Kosmetik bzw. Pflege? Es wird ja gerne behauptet, es wäre überall das Gleiche drin.
Dr. Golüke: Auch wenn die Leute immer denken, es sind nicht die Inhaltsstoffe: Der Unterschied liegt in den Inhaltsstoffen. Sie können verschieden wertige Vitamin As kaufen, verschieden wertige Vitamin Cs. Sie können ihre Inhaltsstoffe in Europa kaufen, so wie wir. Wir bauen unseren Königsfarn sogar selbst an. Sie können aber auch ihre Inhaltsstoffe in China kaufen. Im besten Fall ist nicht drin, was drauf steht und im schlechtesten Fall sind die Inhaltsstoffe schwer belastet. Die Anzahl der gefertigten Produkte spielt eine Rolle. Wenn sie zwanzigtausend Handtaschen herstellen, ist die einzelne Tasche natürlich billiger, als wenn sie nur tausend Exemplare herstellen. Auch die Entwicklungsarbeit ist ein Kostenfaktor. ROYAL FERN ist zum Beispiel patentiert. Das ist ein klarer Beweis, dass in den Produkten Arbeit und Forschung drin ist. Alles Dinge, die den Preis, aber auch die Qualitätssicherung ausmachen.
Haus Glanz: Kosmetik alleine – die Wunderwaffe gegen das Alter?
Dr. Golüke: Es ist eine Kombination aus Genetik, Lebensstil, die richtige Pflege. Manchmal muss man auch Dinge beheben, die einen stören. Zufrieden sein, schlafen… Es ist ein Mix aus vielen Dingen. Wäre ja zu einfach, wenn es nur die Creme wäre!
Haus Glanz: Wie offen ist denn die deutsche Frau für neue Kosmetik und Pflege allgemein?
Dr. Golüke: Offener als ihr immer eingeredet wird.
Haus Glanz: Es steht also nicht so schlecht um uns, wie wir immer denken...
Dr. Golüke: Da ist sie wieder, die German Angst! Nein, es steht gut um die deutsche Frau und ihr Verhältnis zur Kosmetik.
Haus Glanz: Und wie bereit sind wir deutschen Frauen, auch Geld dafür auszugeben?
Dr. Golüke: Auch besser, als wir uns gegenseitig immer einreden!