Deutsche Fragen: Sarah Illenberger, Künstlerin

SARAH ILLENBERGERS Werke erzählen Geschichten zwischen Fotografie, Kunst und Grafikdesign. Inhalte, Daten und Ideen verwandeln sich in humorvolle wie anschauliche Bildwelten. Analoge Handarbeit mit Emotion. Besonders gerne werden ihre Arbeiten von Magazinen verwendet, um Artikel und Sachthemen auf zugleich griffige und unterhaltsame Art und Weise zu illustrieren. Doch ihre Bilder erstrecken sich nicht nur auf dem Papier: Für Hermès, das Alsterhaus in Hamburg oder Selfridges in London gestaltete sie schon traumhafte Schaufenster.

 

Geboren und aufgewachsen in München, lebt die Künstlerin, Illustratorin und Kreativdirektorin seit 2007 in Berlin. Unter Verwendung von einfachen Materialien und alltäglichen Haushaltsgegenständen wie Papier, Lebensmitteln, Textilien oder Holz zeigt SARAH ILLENBERGER bekannte ikonografisch aufgeladene Formen und Zusammenhänge aus neuen Blickwinkeln.

 

Foto: Fee Fischer

 



Bestes Buch?

Gerade lese ich die Gedichtbücher von Michael Krüger. Er war Stammgast des Cafés meines Vaters in München in den 80ern und gehörte zu einen der letzten großen Verleger. Mich rühren seine Beobachtungsgabe und Humor.

Liebstes Kunstwerk?

“Capri Batterie” von Joseph Beuys. Ein Multiple, welches für die Rückbesinnung auf die ursprünglichen Kräfte der Natur steht und meine Vorfreude auf den Sommer in Italien schürt.

Schönstes Wort der deutschen Sprache?

Zeitgeist – ausgesprochen von einer englischsprachigen Person.

Das Häßlichste?

Bürokratie.

Lieblingsort in Deutschland?

Ambach am Starnberger See. Mit Blick auf die Alpen schwimmen gehen.

Welcher Ort/Stadt/Gegend steht noch auf der To-Do-Liste?

Wandern durch die Eifel.

Schönstes Wahrzeichen?

Die „Goldelse“ (Siegessäule Berlin) gesehen durch die Kamera von Wim Wenders’ Film “Der Himmel über Berlin”.

Was wird gehört?

Die Band CAN (auf türk. Geist, Leben, Herz). Eine avantgardistische Band, die keinem bestimmten Musikstil zuzuordnen ist und es ablehnte, als Rockband bezeichnet zu werden. Beeinflusst von Jazz, Funk und Rock steht die Musik für die freie Zeit der 70er Jahren.

Bester Fotograf / beste Fotografin?

Michael Schmidt. Ein aus Berlin stammender Fotograf, der mit einem weichen Blick den deutschen Alltag auf besondere Art und Weise festgehalten hat. Meine Lieblingsserie „Lebensmittel“ zeigt die Schönheit der einfachen Dinge.

Wichtigster Film?

„Zur Sache, Schätzchen“, ein Kultfilm von 1968 mit Uschi Glas in ihrer Glanzrolle. So lässig war München nur noch in den Serien von Helmut Dietl, die ich als Kind verschlungen habe. Wir wohnten neben dem Rossini, im Original: Romagna Antica, wo Helmut Fischer Stammgast war. An einem unvergesslichen Abend durfte ich mit ihm Abendessen. Ich war so aufgeregt, dass ich keinen Bissen runter bekam.

Lieblingsgericht?

Hang-Over-Matjesfilet in meinem liebsten Delikatessengeschäft: Rogacki in Berlin-Charlottenburg.

Bei welchem kulturellen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?

 Fall der Berliner Mauer.

Beste deutsche Errungenschaft?

Artikel 1 des Grundgesetzbuches: Die Würde des Menschen ist unantastbar.