Harz, aber Herzlich.

Oder: Ein perfektes Wochenende in Mitteldeutschland.

Herzlich willkommen zur ersten Reisereportage von Haus Glanz. Oder nennen wir es eher einen Erfahrungsbericht, denn wir wollen ja nicht zu Ihrem neuen Baedeker oder Dumont werden. Wir wollen Sie inspirieren und Ihren Horizont, Ihren deutschen Horizont öffnen. Quasi eine Bewußtseinserweiterung im geschlossenen Raum. Wir hätten es uns natürlich einfach machen können und Ihnen ein hippes Wochenende in Berlin oder München anbieten können... Aber wir wollen Ihnen gleich zeigen, daß wir es ernst meinen. Wir können doch in Italien (und wir LIEBEN Italien) nicht jeden mittelalterlichen Stein umgedreht haben, aber in Deutschland nur auf der A9 gefahren sein. Von welchem Deutschland würden wir sonst reden, wenn wir von Deutschland reden?

 

Also, HARZ it is. Genauer gesagt, der ostdeutsche Harz mit der Stadt Wernigerode als Ausgangsbasis. Wir sagen es gleich, Sie werden viele Klischees bestätigt sehen. Wir sind uns auch nicht sicher, was zuerst war: das Angebot oder die Nachfrage, die all diese Klischees befeuert. Sie werden ihn in Scharen treffen: den wohlbeleibten, nur nach Günstigem strebenden Touristen, dessen Ironie-befreites Outfit Gosha Rubchinskiy die Tränen in die Augen treiben würden. Wir wollen aber all die belohnen, die mit viel Liebe zum Detail, IHNEN eine besondere Erfahrung jenseits des Massengeschmacks kreieren wollen. Auf das Sie wachsen und sich mehren.

 

Also los: Packen Sie Ihre Koffer, rollen mit den Augen, lassen sich fallen und schreiten dann in Ihrem besten Zwirn voran, um ein wirklich sagenhaft schönes Stück Deutschland zu entdecken.

Tag 1:

Der Harz ist groß, so groß, daß wir Sie mehrmals mit einer Reportage beglücken werden. Unser Ziel für dieses erste perfekte Wochenende ist der östliche Harz, wo sie Wernigerode, den Brocken, Quedlinburg und das Naturschauspiel der Rosstrappe besuchen können. Es ist jenes sagenumwobene Stück Deutschland, in dem Goethe, Heine oder Fontane Muse fanden. Jenes Stück Deutschland, in dem Fausts Hexen tanzten und in dem die Ottonen das Deutsche Reich formten.

 

Es ist also Ihr erster Tag und Sie reisen heute an. Wernigerode liegt näher an Berlin oder Frankfurt als Sie denken. Von der Hauptstadt aus erreichen Sie die Fachwerkstadt z.B. in rund drei Stunden. Wir empfehlen Ihnen mit dem Auto zu kommen, aber auch Zug und öffentlicher Nahverkehr sind unkompliziert und gut ausgebaut. An diesem Wochenende ist Ihre Basis und Schlafstätte die Pension

VILLA UHLENHORST in Wernigerode. Ein wenig ausserhalb der Altstadt gelegen, hat die Besitzerin Gerlinde Heim hier einen Ort geschaffen, an dem die Uhren anders ticken. Die Jugendstil-Villa mit ihrem wunderschönen Garten und der Handvoll Zimmer entschleunigt ab der ersten Minute. Blenden Sie die ein oder andere Hexenfigur in der Dekoration aus und konzentrieren sich voll und ganz auf die liebevolle und originalgetreue Restaurierung des Hauses. Diesem Anspruch bis ins letzte Detail zu genügen, macht die VILLA UHLENHORST gerade in dieser Gegend so besonders und besuchenswert, obwohl das ein oder andere Hotel näher der Altstadt Wernigerodes liegt und vermeintlich luxuriöser ist.

Nachdem Sie eines der sechs Zimmer der Pension bezogen haben – jedes ist unterschiedlich thematisch gestaltet und zollt beispielsweise Caspar- David-Friedrich oder Goethe Tribut – gehen Sie neben der Bahnstrecke der Brockenbahn in die Altstadt von Wernigerode. Eingebettet von den sanften Hügeln des Harzes, ist die mehr als 900 Jahre alte Stadt um den alten Marktplatz mit ehrwürdigem Rathaus gewachsen. Architekturdetails ersparen wir Ihnen jetzt, einen Reiseführer müssen Sie schon noch kaufen, aber Wernigerode ist Ihre erste Berührung mit den wunderbaren Fachwerkhäusern und eine gute Begründung für den Besuch in der Region. Rumpelig, schief und mit viel Patina lädt das Fachwerk dazu ein bewundert zu werden. Zücken Sie also Ihr Handy! In Italien würden Sie ja auch Selfies machen.

 

Nach einer kleinen Stärkung im CAFÉ WIEN, in einem der ältesten Häuser der Stadt aus dem Jahr 1583, geht es zum Schloss von Wernigerode. Die einstige Residenz des Grafen zu Stolberg und Wernigerode thront auf dem 350 Meter hohen Agnesberg über der Stadt. Sie können heimlich die Bimmelbahn hinauf nehmen oder einfach zu Fuß gehen: Belohnt werden Sie so oder so mit einem fantastischem Ausblick, wunderschönen Innenräumen (Manche raunen „Neuschwanstein am Harz“... ) und einer potentiellen Hochzeitslocation. Für Ihre Kinder: Hier wurde die Filmadaption von Otfried Preußlers „Das kleine Gespenst“ gedreht.

 

Zum Abendessen kehren Sie dann in das einzige Sterne-Restaurant Sachsen-Anhalts ein: das ZEITWERK von Robin Pietsch. Reservieren Sie frühzeitig, denn das Restaurant in der Altstadt hat nur wenige Tische. Serviert wird Ihnen ein mehrgängiges Menü mit geistreichen Gemüse-, Fleisch- und Fischkreationen. Modern und kreativ angerichtet, setzt der junge Küchenchef Robin Pietsch auf Zutaten aus der Region. Und so finden sich Heidschnucken, Gartenhimbeeren von Oma, Steckrüben oder Fichtennadeln auf den Tellern wieder. Mit aktuell 89 Euro inklusive Wasser sind dieses Menü und das ZEITWERK unschlagbar – und der perfekte Einstieg in die gehobene Gastronomie.

(Ein Interview mit Robin Pietsch und mehr zum Zeitwerk finden Sie weiter unter.)

Tag 2:

Heute wandeln wir auf den Pfaden Goethes, Bismarcks und sogar Zar Peter, des Großen – indem wir den Brocken besteigen. Mit 1.141 Meter ist er der höchste Berg im Harz. Sie können „besteigen“ wörtlich nehmen und hinauf wandern oder Sie nehmen die weltberühmte Schmalspurbahn. Schnaufend und tosend windet sich der nostalgische Zug mitsamt Dampflok von Wernigerode aus auf den Brocken. Es macht Spaß, was sollen wir sagen. Mit ein wenig Fantasie kann man sich vorstellen, wie Theodor Fontane hier ein Schwätzchen mit seiner adrett gekleideten Banknachbarin geführt hat. Aber wir warnen Sie: Hier bedarf es definitiv der Fähigkeit zur Ausblendung, denn der gemeine Harz-Tourist hat den Zug fest im Beschlag. Auch muss man sich über die Preise doch wundern und leise denken, Kapitalismus heißt nicht, einfach alles sehr teuer zu machen.

 

Die deutsch-deutsche Grenze verlief mitten durch den Harz und der Brocken diente zu DDR-Zeiten als Abhöranlage. Oben angekommen können Sie auf eine der zahlreichen Wanderwege die Natur entdecken. Bei klarem Wetter haben Sie eine Fernsicht von 125 Kilometern. Da das gastronomische Angebot auf dem Brocken eher bescheiden ist, empfehlen wir Ihnen, sich im Bioladen und Bistro BIOTHEK in Wernigerode (unweit der Schmalspurbahn-Haltestelle) einfach einen kleinen Picknickkorb zusammenzustellen.

 

Nach diesem Naturerlebnis essen wir am Abend in Wernigerode asiatisch. Richtig gehört, nach fast zwei Tagen Deutsch dürfen wir den Kosmopoliten in uns nicht vernachlässigen. Im ORCHIDEA HUONG gibt es japanische und thailändische Küche. Sogar George Clooney hat hier auch schon einmal gegessen.

Tag 3:

Am dritten Tag geben wir Ihnen zwei Programme zur Auswahl: Natur oder Kultur. Sie können auch beides machen, dann empfehlen wir Ihnen, noch eine weitere Nacht in Quedlinburg zu verbringen. Als Hotel-Tipp empfehlen wir HOTEL AM HOKEN. Klein und persönlich.

#Natur.

 Unter diesem Motto geht es an Ihrem dritten Tag ins Bodetal. Genauer gesagt, in das Durchbruchstal zwischen den Städtchen Thale und Treseburg. Im Ramberg-Granit gelegen, gilt diese Gegend als eine der schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften Deutschlands.

 

Der Eingang zum Tal in Thale wird eingerahmt von den Naturschauspielen Hexentanzplatz und Rosstrappe. Dort starten wir den Tag auch. Ignorieren Sie das Restaurant; Wir können das Preis-Leistungsverhältnis dort nicht wirklich empfehlen. Spazieren Sie lieber sofort den kleinen Weg bis zur Rosstrappe: einem sagenbehaftetem Aussichtspunkt auf einer Höhe von 403 Metern. Seien Sie überwältigt, wir waren es! Von hier können Sie auch einen tollen Blick in den Abgrund, auf den Bode-Fluß und Ihren Wanderweg für den Tag werfen.

 

Die Wanderung beginnen Sie am Besten an der Talstation der Thaler Schwebebahn. Diese führt hinauf zum Hexentanzplatz, aber den sollten Sie nur besuchen, wenn Sie auch gerne in Funparks oder Ähnlichem unterwegs sind. Oder wenn sie Kinder haben. Oder super gerne Seilbahn fahren. Alle anderen können ab hier wildromantische Wanderungen unternehmen. Sie können es förmlich in der Luft spüren, die Wanderlust, die unsere Dichter und Denker ab dem 18. Jahrhundert in dieses Tal getrieben hat. Eng und steinig, aber gut zu gehen, hebelt einen der Weg am Rande der Bode mit seinen kleinen Brücken und Sehenswürdigkeiten komplett aus der Zeit. Schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat!

 

Stärken können Sie sich im GASTHAUS KÖNIGSRUH, noch recht am Anfang des Weges. Den Namen gab es, nachdem der Preußische König Friedrich Wilhelm IV hier 1834 Rast gemacht hat. Erwarten Sie urigen Flair, ein kühles Bier und ganz gute Pommes. Gourmetküche ist heute nicht unser Thema. Nach getaner Wanderung können Sie entweder heimfahren oder nach Quedlinburg für eine dritte Übernachtung und Kultur aufbrechen.


#Kultur

Unter diesem Motto geht es von Wernigerode ins rund dreißig Kilometer entfernte Quedlinburg. Die mehr als 1.000 Jahre alte Stadt (Stadtrecht gab es schon 994!) strotzt vor Kultur und deutscher Geschichte. Ob Lieblingssitz der Ottonen, eine Altstadt mit 2.000 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten, ob Prunkschloss, oder Stiftskirche diese Stadt hat Ihnen etwas zu erzählen. Die Stiftskirche St. Servatius ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Hochromanik und enthält einen der kostbarsten Domschätze des Mittelalters! Mit dem Besuch können Sie übrigens eine Unesco-Weltkulturstätte von Ihrer Liste streichen. Nutzen Sie die angebotenen Führungen, unsere Tourguides in Kirche und Museum hatten Ahnung und Unterhaltungswert.

 

Höchst pittoresk ist Quedlingburg eine dieser Städte, die man nur in im Ausland wähnt. Uns drängten sich während unseres Aufenthalts zwei Gedanken auf: a) Wo war ich, als wir das alles in Geschichte durchgenommen haben? Und b) Wie unwichtig doch unsere heut so großen Städte wie Berlin, München oder Hamburg noch vor ein paar hundert Jahren gewesen sind.

 

Glauben Sie uns: Ein Besuch in Quedlinburg erdet. Wir wollen Ihnen da auch kein großes Programm vorschreiben. Es gibt an jeder Ecke Gutes zu entdecken! Wie eigentlich im ganzen Harz. Also noch einmal: Packen Sie Ihre Koffer, rollen kurz mit den Augen, lassen alles los und entdecken im besten Zwirn ein sagenhaftes Stück Deutschlands.


Wernigerode: Das Zeitwerk by Robin Pietsch.

Zur Person:

1988 wurde Robin Pietsch in Blankenburg im Harz geboren und ist dort auch aufgewachsen. Mit 16 absolviert er eine Ausbildung zum Konditor im zehn Kilometer entfernten Wernigerode unter Landesinnungsmeister der Konditoren Michael Wiecker im gleichnamigen Cafe Wiecker. Weiter geht es 2007 mit einer Ausbildung zum Koch im ebenfalls nur 15 Kilometer entfernten Örtchen Ilsenburg. Danach arbeitet Robin beim Sternekoch Robin Bobzin in seiner Geburtsstadt. 2012 eröffnet er mit dem Zeitwerk sein eigenes Restaurant in der Großen Bergstraße in Wernigerode. Seit 2013 bietet er dort auch eine Kochschule an. 2014 zeichnet der Gault-Millau das Restaurant mit 14 Punkten aus.

2017 folgt der erste Michelin-Stern.

Haus Glanz: Wie würdest Du denn ganz allgemein die kulinarische Situation im Harz beschreiben?

 

Robin Pietsch: Lustig, dass Du mich das fragst, denn wir hatten vor Kurzem die Wochenzeitung DIE ZEIT bei uns und wir sollten Gerichte aus der DDR neu interpretieren. Wir sollten ein Drei-Gänge-Menü kreieren und mussten dafür echt lange überlegen: Was sind typische DDR-Gerichte? Am Schluss sind wir auf Gerichte wie „Die tote Oma“ gestoßen: Undefinierbares mit Grützwurst als erster Gang. Dann hatten wir panierte Jagdwurstscheiben, das sogenannte Jägerschnitzel und noch eine Art Schlupfengebäck aus Kartoffeln und Mehl. Die Frage, wie Kulinarik im Harz aussieht, haben wir uns also schon gestellt. Und schlussendlich kann ich Dir nicht beantworten, denn wir haben hier keine Kulinarik und keine Esskultur. Ich will jetzt nicht sagen, daß wir per se keine guten Restaurants haben, aber die Restaurants sind einfach auf Touristen ausgelegt. Und ich will auch gar nicht der lästernde Sternekoch sein, aber da bestimmt die Nachfrage das Angebot. Und das ist meist nichts Besonderes auf kulinarischer Ebene: Schnitzel XXL, Würste, viel TK und Convenient.

Haus Glanz: Du hast hier gelernt und sagst, es gibt hier eigentlich keine Basis und dass du hast ein Gourmet-fremdes Publikum hast. Warum bist Du im Harz geblieben?

 

Robin Pietsch: Wahrscheinlich bin ich geblieben, weil ich zum Glück jung und dumm war. Ich wollte hier einfach nicht weg, denn meine Freunde und meine Familie sind hier. Ich habe auch immer gedacht, Konkurrenz belebt zwar das Geschäft, aber wenn man ein Monopol hat, ist das auch nicht so verkehrt. Und ich hatte den dreisten Plan, dieses Bundesland, das kein einziges Restaurant mit Stern hatte, zu beleben und kulinarisch zu beatmen. Und das haben wir geschafft: Wir sind DAS Restaurant in Sachsen-Anhalt.

 

Haus Glanz: Wie waren die ersten Jahre? Wie waren die Reaktionen auf Euch in der Gegend?

 

Robin Pietsch: Am Anfang hatte wir noch verschieden große Menüs, so dass sich die Gäste den Preis passend gestalten konnten. Damals hatten wir noch Drei-, Sechs- und Sieben-Gänge-Menüs und die Leute konnten wählen. So konnte jeder den Preis für sich passend gestalten, also nicht wie heute, wo wir ein festgelegtes Menü haben. Ich war ja noch total jung, hab erst eine Ausbildung zum Konditor gemacht und dann zum Koch, hab ein halbes oder ganzes Jahr woanders gearbeitet und habe mich dann sofort, mit Anfang Zwanzig selbstständig gemacht. Ich dachte, ich schaffe das und das wird alles genauso, wie ich will. Und dann klatscht du auf einmal auf den Boden der Realität auf und musst dich natürlich ausprobieren und das haben wir auch getan. Ich kann mich bestens erinnern, wie wir hier saßen und die Gäste durch die Fenster gesehen haben, wie sie an die Schaukästen gingen und die Karte studierten. Wir hatten damals, glaube ich, ein Drei-Gänge-Menü für 21,99 Euro. Selbst das hat den Leuten nicht gepaßt. Da kamen dann so Sachen: Ach, von so feinen Gerichten wirst Du nicht satt, viel zu teuer. Das hatten wir am Tag bestimmt hundert Mal und wo Du dann hier stehst und Dich fragst: Was machst Du verkehrt? Aber nee, das kann es nicht sein? Schlussendlich war es aber das Umfeld, die Gesellschaft um uns herum. Denn wir wussten, wir waren günstig und hatten eine super gute Qualität, daran hat es nie gelegen. Ich hab damals wirklich aus dem Vollen geschöpft und die teuersten Sachen eingekauft. Vor fünf Jahren war es auch wirklich noch ein wenig anders. Heute interessiert es die Leute, was sie „in sich hineinschieben“. Die Leute fangen an zu verstehen, dass wenn man morgens etwas isst, dein Körper den ganzen Tag davon zehrt. Es passiert ein Umdenken und die Leute sind interessiert, wo ihr Fleisch herkommt. Das spielt uns total in die Karten, da wir es ja mega regional halten und sagen: Wir kaufen 90 Prozent bei unseren Erzeugern in der Region ein. Und das finden die Leute echt spannend. Ey, das was ich gerade esse, ist vor drei Tagen zwanzig Kilometer von hier auf der Weide rumgeflitzt.

 

Haus Glanz: Du wolltest also kulinarische Entwickelungsarbeit leisten?

 

Robin Pietsch: Ich glaub, ich bin zu klein, um zu sagen, ich möchte hier im Harz Entwicklungsarbeit leisten. Ich bin ja nur ein Restaurant mit zwanzig Sitzplätzen, da kann ich nicht so viel machen wie ein Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern. Es sind zwei Sachen wichtig: Du belebst die Wirtschaft bei uns – so oder so – und du lernst halt Leute bei dir in der Region kennen, die dann zu Multiplikatoren in der Region werden. Und warum soll ich das Fleisch aus Frankreich bestellen, z.B. ein Zicklein, wenn ich hier das beste Zickleinfleisch der Welt bekommen kann? Köche sind manchmal auch einfach faul. Wir haben so viel verlernt. Wir wissen ja auch gar nicht mehr, wie es z.B. ist, einen Tag zu hungern, weil wir einfach alles im Überfluss haben. Und so ist es auch bei Köchen: Die sind faul, die setzen sich an den Rechner oder an das Telefon und bestellen einfach ihre Ware. Aber geh doch einfach raus in die Welt, in deinen Ort! Du hast doch alles vor der Tür liegen! Das war einer der Urgedanken, der uns veranlaßt hat, alles auf die Region zu konzentrieren. Ich finde das spannend.

 

Haus Glanz: Was liebst Du am Harz?

 

Robin Pietsch: Schwierig, weil ich ja jeden Tag hier bin und man dann das Schöne ja oft auch nicht mehr sieht. Aber die Natur ist so einzigartig. Die Landschaft ist unbeschreiblich. Und eigentlich sind die Menschen hier mega freundlich, so ein schwieriges Volk, wie man uns das immer nachsagt… Wir sollen irgendwie so verschlossene Bauernidioten sein. So höre ich das immer raus, wenn ich mal das ein oder andere Gespräch belausche. Aber wir sind eigentlich super herzlich! Man muss es erleben. Warum fährt man nach Österreich? Schöne Berge, nette Menschen, Almhütten, geiles Essen. Jeder, der noch nicht in den Harz gekommen ist, hat halt Pech!




Adressen.

VILLA UHLENHORST

 Am Eichberg 9

 38855 Wernigerode

 Telefon: 03943 258293

www.villa-uhlenhorst.de

BIOTHEK

Marktstraße 13

38855 Wernigerode

Telefon: 03943 557892

www.biothek-wr.de

ZEITWERK

Große Bergstraße 2A

38855 Wernigerode

Telefon: 03943 6947884

www.dein-zeitwerk.com

GASTHAUS KÖNIGSRUH

Hirschgrundweg 1

06502 Thale

Telefon: 03947 2726

www.koenigsruhe.de

ORCHIDEA HUONG

Klintgasse 1

38855 Wernigerode

Telefon: 03943 625161

www.orchidea-huong.com

SCHLOSS WERNIGERODE

www.schloss-wernigerode.de

CAFE WIEN

Breite Str. 4

38855 Wernigerode

Telefon: 03943 632409

www.cafewien-wernigerode.de

HARZER

SCHMALSPURBAHN

www.hsb-wr.de